Rückblick Ökumenische Gebetswoche Ökumenische Gebetswoche 2025 vom 13.01. bis 18.01.

Gemeinsam beten – Gutes empfangen und bewirken

Mo, „Warm up“, erwartungsvoller Start
Di, Meditatives Beten mit Liedern aus Taizé
Mi, Vater Unser
Do, Gebet der liebenden Aufmerksamkeit
Fr, Lobpreisabend
Sa, Abschlussabend: Gebet neu erleben

Das tägliche Programm dauerte zwischen 35 und 55 Minuten.

Montag, 13.01.25, 20:00, St. Bartholomäus, Kapelle, Laudenbach

„Warm-up“ mit Pastor Meisinger, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Hemsbach
Ca. 18 Glaubensschwestern und -brüder waren versammelt, um miteinander die Ökumenische Gebetswoche zu starten. Wir möchten unterschiedliche Gebetsweisen miteinander teilen, Gutes empfangen und bewirken. Pastor Meisinger legte ein Wort aus dem 2. Korintherbrief, Kap. 9 aus, nämlich, dass Gott so mächtig ist, dass Er so viel geben kann, dass wir noch übrig haben, anderen zu geben, sei es Materielles, Soziales oderSpirituelles. Die Anwesenden tragen zusammen, was sie erkennen als reale Möglichkeiten Gutes zu erleben und zu geben. Phasen der Impulse zu einem Bibelwort wechseln ab mit Phasen des Singens und des freien Gebets. Ein Gitarrenspieler begleitet unterstützend die Anbetungslieder, deren Worte so Menschen-nah wirken.

Dienstag, 14.01.25, 20:00, Pater-Delp-Gemeindehaus, Hemsbach

Taize-Gebet der Jordan-Gruppe, katholische Gemeindemitglieder aus Hemsbach und Laudenbach
Die Stufen zum Altar sind mit Kerzen beleuchtet. Wir sitzen im halbrunden Stuhlkreis davor, etwa 20 Glaubensgeschwister: unsere „normale“ Jordangruppe der Katholischen Gemeinde; viele, die der Evangelisch- Freikirchlichen Gemeinde angehören oder der Evangelischen Bonhoeffer- Gemeinde und auch Pfarrer Rapp. Zwei Frauen führen uns durch die Gebetsstunde. In den einfachen Gebetsschritten aus Taizé: Gebet –Lied – Psalm – Lesung – Stille – Fürbitten – immer wieder ein Lied – Segen; in dieser Einfachheit liegen wundervolle Auswirkungen. Wertvoll: die 5-Minuten- Stille, aus der wir Gott hören können, wo wir gesammelte Anwesenheit spüren können – oder einfach: Freude am Jetzt-hier-dabei-Sein! Die evangelischen Ge- schwister bringen bei den meditativen Liedern oft eine zweite oder weitere Singstimme ein, was die Wirkung bereichert. Stark auch die freien Fürbitten oder Dankgebete. Nach dem Segensgebet konnte man noch mit Musik aus Taizé in der Kapelle verweilen – oder nach nebenan zum Austausch bei Tee, Gebäck und Schnittchen gehen.

Mi, 15.01.25, 20:00, Anton-Prätorius-Haus, Laudenbach
Betrachtungen des evangelischen Hauskreises zum Vaterunser
Der Hauskreis legte seinem Abend zu unserem Herrengebet eine Predigt von Pfarrer H. Vogt zugrunde. Das Vaterunser war aufgeteilt in seine einzelnen Bitten. Eigene Überlegungen und wunderschöne Fotos dazu präsentierten die Frauen vom Hauskreis den 13 interessierten Glaubensgeschwistern. Ein Teil sei zitiert: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden: Das bedeutet NICHT, dass wir ausgeliefert sind, dass wir jeglichen Schicksalsschlag als von Gott so gewollt ansehen. Nein, es bedeutet: Dein Wille geschehe DURCH UNS. Unser Handeln soll Gottes Willen als Leitfaden haben.“ Zu den einzelnen Textabschnitten gibt es regen Austausch, auch weitere Deutungen bzw. persönliche Interpretationen. Das offene gemeinsame Abschlussgebet wird als „inspirierend“ bezeichnet. Bei einer Tasse Tee entwickeln sich anschließend noch lebhafte Gespräche.

Do, 16.01.25, 20:00, Gemeindesaal der evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche, Sulzbach

Gebet der liebenden Aufmerksamkeit
Wir, etwa 13 Menschen, setzten uns im meditativen Stuhlkreis um die Mitte. Nach Begrüßung und Vorstellungsrunde erhielten wir eine kurze Einführung, wie es durch Ignatius von Loyola zum Gebet der liebenden Aufmerksamkeit gekommen ist: Ignatius orientierte sich nach einer Kriegsverletzung hin zu einer Gott-erfüllten Lebensweise. Mit einigen Männern gründete er die Gesellschaft Jesu (Jesuiten) und entwickelte geistliche Übungen (Exerzitien) für das geistliche Leben. Eine Übung ist die Tagesrückschau, das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit. Es verläuft in folgenden 5 Schritten:
1. Mit einer eröffnenden Geste (z.B. Verneigung) beginnen – beide Füße hüftbreit auf die Erde stellen – auf dem Stuhl und im Becken niederlassen – die Wirbelsäule langsam aufrichten – vom höchsten Scheitelpunkt aus, wie mit einem Faden, Verbundenheit mit dem Himmel spüren – die eigene Mitte wahrnehmen: ich bin getragen und gehalten – gelassen für einige Atemzüge dem Atem folgen.
2. Gott um Gnade bitten, damit ich mit liebevollen Augen auf die Ereignisse meines Tages schauen kann; Er schaut auch mit liebevollen Augen auf mich – Gott bitten, dass ich in Seinem Licht die Wirklichkeit dieses Tages erkennen und annehmen kann.
3. Sich vergegenwärtigen, was ich an diesem Tag erlebt habe (Kopfkino) – ohne zu werten, ohne zu beurteilen – offen Stunde um Stunde, Ort für Ort durch-gehen (3–5 Minuten Stille; nach Schritt 3–5 per Klangschale markieren).
4. Das Erlebte zu Gott hin aussprechen: Mit Dank für alles Gute beginnen – dann alle Sorgen oder Trauer, Schuldgefühle oder Abhängigkeiten –bitten, dass Er die Lasten wandelt und vergibt – bitten, dass Er Frieden schenkt.
5. Gott den morgigen Tag anvertrauen. Mit dem Vaterunser-Gebet schließt das Gebet der liebenden Aufmerksamkeit. Die Austauschrunde mit kritischen Äußerungen verdeutlicht: Mit Gott ins persönliche Gespräch zu kommen, ist der Kern des Gebets. Insgesamt gibt es dankbare Rückmeldungen an die Referentin, dass sie uns dieses Gebet näher gebracht hat. Den abschließenden Segen geben wir uns gemeinsam weiter: Im Kreis stehend, ein Arm zur Mitte gebeugt, den anderen Arm auf die Schulter der vorderen Person gelegt – so lauschen wir den Worten des Aaronitischen Segens.

Fr, 17.01.25, 20:00, Bonhoefferzentrum, Hemsbach

Lobpreisabend
Etwa 20 Glaubensgeschwister sind gekommen, um miteinander GOTT Loblieder zu singen und daraus auch Kraft zu schöpfen. Nach der Begrüßung und dem ersten Lied wurde aus der hiesigen Tageszeitung von der Begegnung einer jungen Frau mit einer älteren Bettlerin vorgelesen. Diese Geschichte regt das eigene Gewissen an: Was mache ich, wenn über Menschen vom Rand unserer Wohlstandsgesellschaft gelästert wird? Wo und wie empfinde ich mich stimmig mit Gott? Mit den projizierten Bildern und Texten sowie der Begleitung der Abendgottesdienst-Band gelangen wir im Lobpreis-Block rasch in ein starkes Gebet. Viele sind aufgestanden und lassen sich von Musik und Texten bewegen. Freude und Dankbarkeit in der Verbindung mit GOTT ist spürbar. Am Ende erhalten die Bandmitglieder ein schokoladiges Dankeschön. Außerdem wird zu einem Folgetermin eingeladen: Am 22.01.2025 gibt es ein Treffen, bei dem die Gebetswoche nachbereitet wird; Titel: „Ökumenisches Feedback und Weiterdenken“.
Das Abendgottesdienst-Team hatte im Foyer einige Stehtische hübsch dekoriert: Einladung zu Gesprächen und Tee mit Gebäck.

Sa, 18.01.25, 17:00, Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Hemsbach

Abschlussabend: Gebet neu erleben
Jugendarbeitsleiter Peer Müller und Pastor Meisinger begrüßten ca. 25 Christinnen und Christen aus verschiedenen Hemsbacher Kirchengemeinden. Als verbindendes Element sangen wir ein Lied, welches das christliche Glaubensbekenntnis zum Inhalt hatte. Der Gottesdienstraum der EFG war ungewohnt möbliert: Sechs Tische-Inseln mit Stühlen darum herum und die Tische mit Papierbahnen belegt. Peer Müller erklärte uns ca. 30 Personen nach der Begrüßung, was es damit auf sich hat: Auf den Papierbahnen waren Themenwörter z.B. „Politik“ geschrieben; er lud uns ein, diesen einen verbindenden Strich und unsere Gedanken hinzuzufügen. Mindmapping nennt man diese Methode und – tatsächlich gelingt es, einige Gedanken noch mit einem Gebet verknüpfen! Im Weiterrücken begegnen wir verschiedenen Themen wie „Gemeinden in Hemsbach“, „Familien“ oder „Israel – Gottes Volk“ und auch den Gedanken, den eine Vorläuferin hinzugefügt hat. Alle sind gleichzeitig in Bewegung und am Werk und teilen Gedanken und Gebete auf dem Papier, auch die drei anwesenden Kinder der Familie Z. Wir hören den Psalm 103, ein Loblied Davids auf den gütigen und verzeihenden Gott. Herr Müller ermutigt uns in seiner Ansprache, diese Gebetswoche mit ins ganze Jahr zu nehmen, indem wir i m G e b e t l e b e n, d.h. bei den alltäglichen Tätigkeiten mit Gott in Verbindung treten und Ihm in allen möglichen Situationen von uns erzählen. Anschließend singen wir mit der Band einige Lobpreislieder, die GOTT die Ehre geben und unser Vertrauen in Ihn ausdrücken. Mein Hit: „Herr, ich danke dir, dass du mich kennst und trotzdem liebst“ von Albert Frey. Nach dem Lobpreis-Block treffen wir einander bei Tee und Knabbereien zu Gesprächen mit bekannten oder noch fremden Menschen. Es ist große Freude in den Gesichtern zu sehen und bei den Menschen zu spüren am Ende dieser ökumenischen Gebetswoche. DANKE.

Lasst uns weiter beten, lasst Gott in uns weiter leben.

Maria Helfert (katholische Kirche)

Beitrag teilen